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12.07.2017 00:00

Szenen, die man sonst nur aus Kriegs- und Krisengebieten kennt: Brennende Autos, Flaschen- und Steinewürfe auf Polizisten, Blockaden von ganzen Stadtvierteln, Vandalismus, Plünderungen und Überfälle, hunderte gewalttätige Randalierer. An der Demonstration der G20-Gegner in Hamburg marschierte ein schwarzer Block von rund 1000 linksextremen Autonomen, darunter viele Schweizer, mit. Sie haben sich  schwarze Tücher vor ihr Gesicht gezogen und ziehen in der Stadt eine Schneise der Verwüstung. Es brannten Autos, zerbrachen Scheiben, die Anwohner flüchteten sich verstört in Hauseingänge.

Bei den Ausschreitungen von Linksextremisten in Hamburg sind 476 Polizisten verletzt worden. Für die Linksextremen sind Polizisten keine Menschen, sondern Teil des feindlichen Systems, das sie bekämpfen wollen. Die Polizisten müssen sich von Autonomen beschiessen, bewerfen und mit Gerüstteilen verprügeln, sich nachts von betrunkenen Krawalltouristen als Arschloch beschimpfen lassen und einen Gipfel schützen, der nicht zu schützen ist. Man nimmt bewusst in Kauf, dass ein Polizist verletzt oder gar getötet wird.

Diese Gewalteskalation ruft auch Schweizer Politiker auf den Plan, zumal die äussere Schweizer Linke eine zentrale Rolle spielte. Der Revolutionäre Aufbau Schweiz beispielsweise hatte schon vor Monaten angekündigt, er wolle «das Treffen der G20 angreifen». Und vom Dach des Berner Kulturzentrums Reitschule prangte tagelang der Aufruf «Smash G20». Es gibt nun tatsächlich Personen, die ernsthaft behaupten, die Polizei sei verantwortlich für diese Gewaltausbrüche. Die Juso-Präsidentin Tamara Funiciello sieht beispielsweise einen grossen Teil der Schuld bei der Polizei. Erstaunlich viele haben ein Weltbild, in dem sie die Polizei für weniger vertrauenswürdig halten als Linksradikale. Das ist erschreckend!

Die Polizisten in Hamburg und anderswo auf der Welt haben nicht unsere Schuldzuweisungen, Vorwürfe und Hochnäsigkeit verdient. Sondern unseren Respekt. Ohne Polizei hätten die Ausschreitungen sogar noch schlimmer werden können. "Ein Rechtsstaat darf solch unverhohlene Gewaltaufrufe nicht tolerieren", sagt CVP-Präsident Gerhard Pfister zu Recht. Linksextremismus müsse endlich genauso vehement bekämpft werden wie Rechtsextremismus.

Feststellbar ist allgemein eine zunehmende Respektlosigkeit gegenüber der Polizei. Dabei handelt es sich um ein «allgemein zu beobachtendes gesellschaftliches Phänomen ». Lösungen seien deshalb nicht einfach und rasch zu finden. Früher hatte man sicherlich zu viel Respekt oder gar Angst vor amtlichen Personen. Doch, dass man militanten antikapitalistischen Kämpfertruppen noch Recht gibt, darf nicht sein!

Die Diskussionen über die Frage: „Wer ist schuld?“ sind im vollen Gange. Ob es Antworten gibt?

 

06.07.2017 00:00

Ich blogge, also bin ich.

26.06.2017 00:00

Meine Nachbarin geniesst ihre Ferien am Meer. Das mag ich ihr von Herzen gönnen und wünsche ihr auf diesem Wege einen tollen Urlaub.

 

Zwei Tage vor ihrer Abreise bin ich zur Instruktion gerufen worden, denn ich habe meiner Nachbarin versprochen, dass ihr in den Ferien Haus, Garten und Tiere hüte. Vom Briefkastenleeren, über die Pflege ihres frisch gesäten Rasens, das Giessen der Blumen bis zum richtigen Lüften des Hauses, das Füttern der Meerschweinchen und der alten Katze… nichts darf dem Zufall überlassen werden. Hoffe, ich mache alles richtig.

 

Zu den Tieren: Morgens begebe ich mich also (insgesamt dreimal pro Tag) zum Nachbarhaus und läute an der Türe. Ob ich vielleicht nicht vorher  - äähhm - läuten könnte? Die alte Katze ist sehr schreckhaft und es könnte sie stressen, wenn plötzlich eine fremde Person in der Wohnung steht. Also klingle ich und warte angemessen, bevor ich eintrete. Natürlich rufe ich beim Eintreten ihren Namen, damit sie auf keinen Fall einen Herzstillstand erleidet. Nachdem ich unten die Katze ausgiebig gekrault und ausreichend gefüttert habe, begebe ich mich in das obere Stockwerk, wo sich eine kleine Meerschweinchenkolonie in einem ganzen Zimmer tummeln darf. Achtung: Anklopfen nicht vergessen! Die kleinen Kerle könnten sonst erschrecken. So klopfe ich brav an die Türe, erwarte ein „Herein“ - eine Riesenpiepserei geht los -, warte drei Sekunden und trete dann ein. Zudem ist es wichtig, dass die Meerschweinchen keine Zugluft bekommen. Ich sammle also alle Schälchen ein, schliesse die Türe und begebe mich damit in die Küche zur Reinigung. Wenn ich zurückkomme haben die Tierchen bestimmt schon vergessen, dass ich eben bei ihnen war: Darum klopfen, piepsen, eintreten.

 

Wenn meine Nachbarin zurück ist, brauche ich Ferien.

 

31.05.2017 00:00

Das Beispiel Papua Neuguinea. Der Regenwald von Papua Neuguinea ist ein Naturschatz. Er gehört zu den letzten immergrünen Wäldern des Planeten und bildet die Lebensgrundlage für unzählige Pflanzen- und Tierarten. Doch das Paradies ist bedroht. Eigentlich ist die grossflächige Rodung von Regenwaldbeständen durch internationale Abkommen reguliert. Doch der Profit, welcher den Palmölplantagen und Holzexporteuren winkt, führt zu weitverbreiteten Verstössen. Gepaart mit der Korruption der Regierung und der grassierenden Armut auf der kleinen Insel zeichnet sich eine dunkle Zukunft für den Regenwald ab. Schaut euch die aufrüttelnde und zu Herzen gehende Dokumentation an. Die einfachen Worte und das Engagement von Mundiya Kepanga haben mich sehr berührt.

 

https://www.srf.ch/sendungen/myschool/geschwister-der-baeume-2

 

Hast du dir den Film angesehen?

 

Ich möchte noch einen Schritt weitergehen, um aufzuzeigen, wie ungeheuerlich das Vorgehen internationaler Unternehmen ist. Ich versuche mir vorzustellen, wie es wäre, wenn ausländische Firmen unsere einheimischen Ressourcen für sich beanspruchen würden, diese zu einem Spottpreis ab-, mit grossem Profit weiter ins Ausland verkaufen und damit sehr hohen Profit schlagen würden. Unvorstellbar? Die wichtigste Ressource der Schweiz wird in der Zukunft das Wasser sein. Es wird eines Tages auf der Welt sehr, sehr knapp werden. Vielleicht werden kommende Kriege um Wasser und nicht um Erdöl geführt. Was heisst das nun, wenn wir die Beispiele der Dritten Welt auf die Schweiz ummünzen? Eine korrupte Regierung würde es zulassen dass fremde Investoren unser wertvolles Wasser billig kaufen, ihre Länder damit versorgen und damit erst noch sehr, sehr reich werden, während dem die Schweizer Bevölkerung immer mehr unter der Wasserknappheit leidet, die Felder der Bauern austrocknen und wir langsam verhungern und verdursten.

 

Schrecklich, nicht?

 

28.05.2017 00:00

Draussen scheint die Sonne strahlend und die erste Sommerhitze weht über das Land. Die Menschen strömen nach draussen und geniessen, gute Laune macht sich breit. Trotzdem bin ich in sehr nachdenklicher Stimmung. Die Ausbeutung der Welt beschäftigt mich nicht nur an diesem perfekten Sommertag. Perfekt für uns.

 

Eigentlich geht es um menschliche Gier. Filme, welche auf verschiedenen Kanälen verbreitet werden, jagen mir das nackte Grauen über den Rücken. Verhungernde Kinder, Tiere, denen man bei lebendigem Leibe Körperteile vom Leibe sägt und Menschen, die in verseuchten Müllhalden nach Essen oder etwas Brauchbarem suchen. Urwälder brennen, um Monokulturen für die Palmölgewinnung anzulegen. Tiere sterben aus, Kosmetik wird mit Plastikpartikeln versehen. Sobald diese Bilder irgendwo auftauchen, muss ich sofort weiterschalten. Dann wiederum fühle ich mich feige und ich weiss, auch ich bin an dieser unerträglichen Situation mitschuldig. Albert Schweitzer sagte: „Keiner darf die Augen schliessen und das Leiden, dessen Anblick er sich erspart, als nicht geschehen ansehen.“ Es gibt kein Schönreden, ich lebe im Wohlstand. Die Wohlstandsgesellschaft, die wir uns geschaffen haben, haben wir auch auf dem Buckel der Menschen der Dritten Welt aufgebaut, indem wir diese skrupellos ausnutzen und in Hunger und Elend stürzen. Hier unsere unendliche Geldgier – dort die Hungerlöhne und elenden Arbeitsbedingungen. Die Produkte werden immer billiger, die Aktionen immer krasser. Geiz ist geil! Die Frage ist, für wen. Zumal wir es uns leisten könnten, uns hochwertigere Produkte aus kontrollierten Betrieben und Anbauten zu kaufen. Vielleicht könnten wir uns dadurch etwas weniger leisten, doch wäre das schlimm? Hier Überfluss und Habgier – dort vegetieren die Ärmsten. Hier die überteuerten Kredite der Weltbank – dort die Repressionen, Korruption und steigenden Schulden. Hier der satte Gewinn – dort die begehrten Bodenschätze. Drückende Schuldenlasten verleiten Entwicklungsländer, die natürlichen Ressourcen auszubeuten und die Umwelt zu zerstören.

 

Spenden in diesen Notsituationen ist wichtig und rettet Leben. Und was tun, damit der Raubbau an der Dritten Welt langfristig aufhört? Auf der Welt wird produziert, wonach wir verlangen. Aber auch, was wir gar nicht brauchen, weil uns suggeriert wird, dass wir es haben müssen. Die Welt hat nur eine Zukunft, wenn wir unseren übernatürlichen Konsum einschränken. Heute können wir es freiwillig tun und auch auf Qualität achten. Eines Tages werden wir dazu gezwungen sein.

 

Ein Trend zeichnet sich bereits ab. Die Menschen möchten vermehrt wissen, woher ihre Einkäufe stammen und wie sowie unter welchen Bedingungen produziert wird. Das ist schon einmal gut. Warum wohl suchen immer mehr Menschen nach einheimischen, natürlichen und nachhaltig hergestellten Produkten?

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