Ist das Sarganserland bald zu klein?

21.04.2017 00:00

Diese Woche war im Sarganserländer zu lesen, dass die 40‘000er-Grenze im Sarganserland überschritten wurde. Das heisst, dass unsere Region zusammen mit dem Rheintal eine der grössten Bevölkerungszuwachsraten im Kanton St. Gallen aufweist. Mit knapp einem Prozent liegt das Sarganserland über dem kantonalen Durchschnitt. Das Wachstum in unseren acht Gemeinden ist leicht unterschiedlich, wobei die Gemeinde Bad Ragaz am meisten zugelegt hat.

 

Dass die Menschen gerne ins Sarganserland ziehen, ist verständlich. Nicht nur einmal habe ich in meinem Blog auf die Attraktivität und die Naturschönheiten hingewiesen. In unserer Region ist ländliches Wohnen mit besten Verbindungen in die nächst gelegenen Agglomerationen möglich. Eine gute Infrastruktur mit medizinischer Versorgung, Bildungsstätten, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten sowie öV bieten eine ideale Ausgangslage. Die Mieten sind tiefer als in städtischen Gebieten.

 

Die Menschen suchen und finden bei uns also ländliches, idyllisches Leben mit stadtnahem Arbeiten. Dies fordert unsere Gemeinden heraus mit der Infrastruktur Schritt zu halten, denn bis im Jahre 2045 könnten es bereits gegen 50‘000 Einwohner sein.

 

Schnelles Wachstum birgt aber auch die Gefahren von unkoordinierter Ortsplanung, liebelosem Bauen sowie von Schlafstädten und Anonymität unter der Dorfbevölkerung. Um dem Zufall entgegenzuwirken ist es nun dringend nötig, dass die Gemeinden eine klare Vorstellung davon haben, wie sich ihr Dorf dereinst präsentieren soll. Wie sollen die Quartiere entwickelt und gestaltet, wie kann die Lebensqualität und die Dorfgemeinschaft weiterhin gefördert werden? Sollen anonyme Renditenbauten das Dorf repräsentieren oder durchdachte, neu konzipierte Quartiere mit gemischter Nutzung?

 

Wie soll dein Dorf in 25 Jahren aussehen?

 

Kontakt

Sarganserland aktuell - Blick über den Tellerrand sandra.buesser@catv.rol.ch