Doch bald amerikanische Verhältnisse im Sarganserland?

16.11.2016 00:00

Vielleicht erinnert ihr euch, mit welchen Worten ich am 11. Oktober 2016 meinen Blog abgeschlossen habe:

„Man darf gespannt sein, wie es im Sarganserland im zweiten Wahlgang laufen wird. Auch wenn der erste Wahlgang ein paar besondere Blüten hervorgebracht hat….unser Niveau ist immer noch Meilen höher als das, was wir im amerikanischen Wahlkampf zu sehen und zu hören bekommen. Jedes Mal denkst du, tiefer geht es nicht mehr. Doch welche Täuschung!“

 

In den USA ist unterdessen entschieden, wer regieren wird. Bei uns hingegen läuft der zweite Wahlgang auf Gemeindeebene 10 Tage vor dem Abstimmungswochenende so richtig auf Hochtouren und kommt auf die Zielgerade.

 

Der Ton verschärft sich, die Statements überschreiten teilweise die Schmerzgrenze oder sind unter der Gürtellinie platziert. Warum sonst müsste die Redaktion des Sarganserländers die Leserbriefschreiber darüber informieren, dass sie beleidigende oder falsche Aussagen nicht publizieren würden, was ganz speziell für die Wahlen in Quarten gelte? Ich bin nicht scharf auf amerikanische Verhältnisse im Sarganserland, auch nicht auf solche, wie in Rapperswil-Jona. Wir haben einmal gelernt, dass man im Wahlkampf die eigenen Kandidaten unterstützt, indem man ihre Stärken und Vorzüge lobt, sich aber niemals negativ oder gar abschätzig gegenüber anderen Kandidaten äussert. Gilt dieses ungeschriebene Gesetz heute nicht mehr? Ich kann zunehmend besser verstehen, dass Menschen immer weniger bereit sind, sich für Ämter zur Verfügung zu stellen.

 

Wenn bereits auf kommunaler Ebene mit derart harten Bandagen gekämpft wird, wer hat noch Lust, dies über sich ergehen zu lassen?

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Sarganserland aktuell - Blick über den Tellerrand sandra.buesser@catv.rol.ch